Warägergarde

Warägergarde ist der Name für die zumindest anfänglich aus skandinavischen Wikingern bestehende Leibgarde des byzantinischen Kaisers. Die Garde war für ihren bedingungslosen Gehorsam und Loyalität dem Kaiser gegenüber gefürchtet. 

 

Die Warägergarde entstand im Jahre 988, als der Kiewer Großfürst Wladimir I. (Fürst von Kiew von 980 bis 1015) 6.000 Wikinger an Kaiser Basileios II. (Regierungszeit 963 bis 1025) schickte, um eine Rebellion seiner östlichen Heeresteile niederzuschlagen und mit ihrer Hilfe seinen Thron gegen die Bulgaren verteidigen konnte. Von da an bildeten sie den Kern der kaiserlichen Leibgarde. Im Gegenzug erhielt Wladimir die Hand von Anna Porphyrogeneta, der Schwester Basileos. 

 

Von da an bildeten sie den Kern der kaiserlichen Leibgarde. Zunächst dienten ausschließlich Skandinavier und Rus in der Warägergarde, ab etwa 1066 wurden jedoch auch Angelsachsen aufgenommen. Das bekannteste Mitglied der Garde war der spätere König von Norwegen (1047 bis 1066), Harald Hardråde. * 1015; † 25. September 1066 bei Stamford Bridge.

 

Dieser kommandierte eine Truppe von rund 500 Mann und kehrte mit Schätzen heim, die angeblich selbst zwölf junge Krieger kaum tragen konnten. 

 

Seit 911 sind Waräger auch in der kaiserlichen Armee nachgewiesen, in der Marine dienten 700 Seeleute (Gasmouloi) in einem Feldzug gegen Kreta 902 und 629 im Jahr 949 unter Konstantin Porphyrogennetos.

 

An dem Italienfeldzug von 936 nahmen 415 Waräger teil. Auch in den Gefechten gegen die Araber in Syrien um 955 waren sie beteiligt. Unter den „Warägern“ befanden sich seit dem 11. Jahrhundert auch Angelsachsen, vielleicht durch die direkte Vermittlung von Eduard dem Bekenner (* um 1004 in Islip, Oxfordshire; † 5. Januar 1066 in London, von 1042 bis 1066 der vorletzte angelsächsische König von England). 

 

Das Ende der Warägergarde kam mit der Eroberung Konstantinopels während des Vierten Kreuzzugs (1202 bis 1204) an dem hauptsächlich französische und venezianische Ritter beteiligt waren, bei der sie als einzige byzantinische Militäreinheit effektiven Widerstand leisteten.


 

Der vierte Kreuzzug hatte ursprünglich die Eroberung Ägyptens zum Ziel. Trotz heftiger Einwände des Papstes und gänzlich dem Kreuzzugsgedanken zuwider wurde stattdessen das christliche Konstantinopel eingenommen und geplündert. Das Ereignis vertiefte die sich ohnehin bereits abzeichnende Spaltung von griechisch-orthodoxem Osten und römisch-katholischem Westen.

 

 

Akolouthos

war der Befehlshaber der Warägergarde

 

Spatharocandidatos

war der Titel eines Offiziers der kaiserlichen Leibgarde. 

 

Manglabites

war ein Mitglied der kaiserlichen Leibgarde, der mit der Bewachung des Palastes beauftragt war. Bekannter Träger dieses Titels war der Wikinger und spätere König Harald Hardråde.

 

Quelle: Wikipedia